Vorstellung 2015

Liegt die Wahrheit tatsächlich im Wein?

Mit der Komödie «Im Wy liit d Wohret» von Walter Vogel lädt die Theatergruppe Heinz Sollberger das Publikum in eine Gaststätte ein. Mit viel Wortwitz und einer turbulenten Handlung wird der Dreiakter für heitere Momente in der Biberena sorgen.

Kurz vor der jährlichen Weinprämierung ist der Weinbauer und Restaurantbetreiber Anton Lehner (Reto Affolter) fest davon überzeugt, diesmal mit seinem edlen Tropfen den lang ersehnten ersten Platz abzuräumen. Seine Frau Josefine (Barbara Erhard) erträgt ihn kaum noch, nervt er doch mit seiner Aufregung die ganze Familie.

Weitaus wichtiger als die Goldmedaille ist dem Weinbauer Anton aber, dass er seinen Konkurrenten Konrad Keller (Raphaël Maurer) bei der Prämierung übertreffen kann. Die beiden liefern sich nämlich seit Jahren einen erbitterten Kampf um den besten Wein des Jahres. Bald wird klar, dass einiges nicht mit rechten Dingen zugehen kann und die Tropfen so edel gar nicht sind – die Männer sind mit allen Wassern gewaschen und verstehen es, einander die Suppe zu versalzen. Dass die Bauern dabei auch von der bestechlichen Weinexpertin Marlene (Nicole Vittori) unterstützt werden, wird bei deren Auftritt schnell klar. Aus ihren Schmiergeldern hat sich die Dame bereits einen Wintergarten leisten können. Nun ist sie weiterhin auf Sparkurs und somit dem einen oder anderen «Geschenklein», wie sie es nennt, überhaupt nicht abgeneigt.

In vino veritas – oder doch nicht?

Bald durchschaut der Lehnersche Grossvater Alois (Peter Aerni) den Schwindel und beginnt, selbst mitzumischen. Er überlegt sich, wie er aus der ganzen Sache günstige Bedingungen für seine Tochter (Patricia Affolter) schaffen könnte. Diese ist nämlich ausgerechnet in den schüchternen Bernhard Keller (Dominic Müller), den Sohnemann des Weinbauern Konrad Keller, verliebt. Eine Verbindung, die für die verfeindeten Väter natürlich überhaupt nicht infrage kommt. Barbaras Mutter Josefine und Bernhards Mutter Therese (Deborah Sollberger) sind da aber anderer Meinung.

Grossvater Alois ist überzeugt davon, Amor spielen zu müssen, und möchte die Steine, welche den beiden in den Weg gelegt werden, wegräumen. Dies macht die Angelegenheit aber erst recht kompliziert, da hilft auch die Unterstützung von seinem Fischerkumpel Edi (Heinz Rüfenacht) nichts.

Wirklich zustande kommt die Gaststättenatmosphäre nicht zuletzt durch Stammgast und Trunkenbold Max (Rolf Kleeb). Trauben gibt es für ihn bereits zum Frühstück, und zwar nicht etwa im Müesli, wie es ihm von der Kellnerin Caroline (Ursula Glauser) angeboten wird, sondern in ausgepresster Form. Ständig betrunken, wird er immer wieder von seiner Frau Trudi (Cornelia Flück) nach Hause gepfiffen, taucht aber dann trotzdem, eh man sich versieht, wieder am Stammtisch auf.

Ein Vierteljahrhundert Theater

Seit fast 25 Jahren ist die Theatergruppe Heinz Sollberger in der Biberister Kulturlandschaft verankert. Auch dieses Jahr hat Regisseur Heinz Sollberger gemeinsam mit seinen Schauspielerinnen und Schauspielern ganz vielfältige Charaktere erschaffen, welche das Stück prägen und das Publikum mitziehen. Man lebt mit dem aufgeregten Bauer Toni mit, kann sich aber auch in die arme Trudi hineinversetzen, die sich mit ihrem ständig betrunkenen Gatten Max herumschlagen muss. Die Freude am Spielen kommt bei der Truppe bereits in den Proben deutlich zum Ausdruck und dürfte sich in der vollen Biberena am Samstag nochmals steigern.

Aufführungen Samstag, 7. November, und Mittwoch, 11. November, in der Biberena Biberist. Beginn um 20 Uhr. Türöffnung um 18.30 Uhr mit Bar und Restaurant.